Hacken hält den Boden feucht
Im Sommer ist es sehr wichtig, nach jedem Regen die Bodenoberfläche zu lockern, auch wenn gegossen wurde. Der Grund: Durch das oberflächliche Hacken werden die Luftröhren (Kapillare) im Boden zerstört. Das Wasser kann nicht so schnell verdunsten, der Boden bleibt tiefgründig feucht. Leer geräumte Gemüsebeete sollte man ebenfalls aus diesem Grund flach lockern. Tiefes Umgraben mit dem Spaten verringert die Bodenfeuchtigkeit in tieferen Schichten und zerstört zudem das Bodenleben.
Mulchen mit Rasenschnitt
Wenn der Rasen häufig gemäht wird, fällt jede Menge Schnittgut an – zu viel für den Kompost. Verteilen Sie lieber den Rasenschnitt als Mulchschicht auf den Beeten. Aber nur, wenn er keine Unkräuter und keine blühenden Gräser enthält. Die Mulchschicht hält den Boden feucht, schützt Bodenlebewesen vor Sonne, unterdrückt den Unkrautwuchs und spart Gießwasser. Sie sollte aber nicht höher als 3 cm sein, damit sich die Schnecken nicht darunter verstecken.
Nicht vergessen
Sommerschnitt an Himbeeren: Nach der Ernte der Himbeeren alle abgetragenen Ruten unter der Bodenoberfläche kappen.
Tomaten gesund erhalten: Bei Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln oder an Tomaten alle kranken Blätter sofort entfernen. Vorbeugend mit Magermilch, Schachtelhalmbrühe oder Apfelessig spritzen.
Pflanztermine für Gemüse: Anfang Juli ist der allerletzte Termin für Buschbohnen. Außerdem können noch Möhren, Winterrettich, Spinat und Schnittsalat ausgesät werden. Chinakohl erst ab Mitte Juli säen.
Kirschen ernten und schneiden
Nach der Ernte müssen Sauerkirschen geschnitten werden, damit sie im nächsten Jahr wieder Früchte tragen. Das gilt vor allem für Schattenmorellen. Entfernen Sie die Triebe, die Früchte getragen haben, an der nächsten Verzweigung. Die aufrecht wachsenden, jungen Triebe bleiben stehen. Sie tragen im nächsten Jahr Kirschen.
Süßkirschen werden jetzt ausgelichtet. Dazu entfernt man eng stehende Zweige oder kranke und schwache Äste sowie Fruchtmumien. So beugt man gleichzeitig Pilzkrankheiten wie Monilia vor. Wichtig: Verstreichen Sie die Schnittwunden mit einem Wundverschluss.
Apfelbäume auslichten
Normalerweise schmeißt der Apfelbaum im Juni seine überzähligen Früchte ab. Hängt der Baum trotzdem noch sehr voll, sollte der Gärtner weiter ausdünnen. Lieber wenigere, aber schönere und größere Äpfel. Auch die sogenannten Wasserschosser können so gleich mit entfernt werden. Diese einfach rausreißen, dabei wird das schlafende Auge mit entfernt und es kann an der Stelle kein neuer Trieb wachsen. Auch heilen solche Wunden meist besser als Schnittwunden.
Brombeeren ausgeizen
Während an den zweijährigen Ruten, die im letzten Jahr gewachsen sind, die Früchte reifen, entwickeln sich Jungtriebe zu kräftigen Ruten. Lassen Sie pro Brombeerpflanze nur maximal sechs Jungtriebe stehen. Damit diese wuchsfreudigen Ruten den Früchten nicht zu viel Wasser und Nahrung wegnehmen, muss man die Seitentriebe, die sich in den Blattachseln der Jungruten bilden, auf zwei bis drei Blätter einkürzen. Nach der Ernte werden alle abgetragenen Ruten dicht über dem Boden abgeschnitten.
Das hilft gegen Brombeergallmilben
Die winzigen Milben saugen an Blättern und Blüten der Brombeere. Die befallenen Beeren bleiben hart und rot anstatt zu reifen. Sorten, die spät reifen sind besonders gefährdet und sollten daher im Hausgarten nicht angebaut werden.
Entfernen Sie jetzt die befallenen Früchte, damit sich die Milben nicht weiter ausbreiten. Auch mit einem radikalen Rückschnitt der Ruten im Herbst beugen Sie einem Befall im nächsten Jahr vor.
Weinstock jetzt schneiden
Für eine reiche Ernte müssen sie jetzt alle tragenden Ruten Ihres Weinstocks über dem ersten Fruchtansatz auf 2-4 Blätter einkürzen. Pro Seitentrieb bleibt so nur eine Traube stehen. Setzen Sie die Schere nicht knapp über dem Blattknoten an, sondern 1-2 cm darüber. Man spricht dabei vom Zapfenschnitt. Entfernen Sie außerdem alle Ruten, die keine Trauben angesetzt haben.
Feldsalat in Lücken säen
Sobald im Gemüsebeet wieder Platz frei geworden ist, können sie dort Feldsalat aussäen. Ab Oktober kann dann bereits geerntet werden. Wählen Sie robuste Sorten wie ‚Rodion‘, die nicht vom Falschen Mehltau befallen werden. Feldsalat wird am besten in Reihen ausgesät, so lässt er sich später leichter ernten.
Tomaten laufend ausgeizen
Damit Tomatenpflanzen viele Früchte tragen, muss man jetzt regelmäßig die Seitentriebe ausbrechen, die in den Blattachseln sprießen. Gärtner sprechen vom Ausgeizen. Grund: Diese Triebe wachsen kräftig, tragen aber nur wenig Früchte und rauben der Pflanze unnötig Kraft.
Den unerwünschten Trieb drückt man mit Daumen und Zeigefinger einfach zur Seite weg. Bei veredelten Tomaten kann man im unteren Bereich einen Seitentrieb stehen lassen und als zweiten Haupttrieb ziehen. Alle anderen Seitentriebe sollte man auch ausgeizen.
Tomaten nur von unten gießen nicht über die Blätter um Kraut und Braunfäule zu verhindern.
Erbsenkraut nur abschneiden
Markerbsen sind im Juli erntereif. Das ist der Fall, wenn die Körner gut ausgebildet, aber noch weich sind und die Hülsen noch frischgrün leuchten. Den Erntezeitpunkt sollte man nicht verpassen, denn getrocknete Markerbsen werden beim Kochen nicht mehr weich. Die abgeernteten Erbsensträucher schneidet man direkt über der Erde ab, das Kraut klein schneiden und auf den Kompost bringen. Die Wurzeln lässt man im Boden. Sie sind mit Knöllchen der Stickstoff sammelnden Bakterien besetzt und versorgen die Folgekultur mit wertvollem Stickstoff.
Im Gemüsebeet
Unkraut regelmäßig entfernen damit es keine Samen bildet und sich ausbreitet.
Porree für die Herbst- und Winterernte pflanzen.
Den Boden zwischen Gemüsejungpflanzen mit Kompost mulchen.
Fruchtgemüse regelmäßig gießen und mit Nährstoffen versorgen.
Erdbeerbeete nach der Ernte pflegen
Nach dem Ende der Erdbeerernte (meist gegen Mitte Juli), wenn alle Früchte im Bauch gelandet sind, müssen Sie sich wieder an die Arbeit machen und die Erdbeerbeete pflegen. Entfernen Sie alte, ausgelaugte und/oder kaputte Pflanzen und säubern Sie die Beete von Unkraut. Anschließend nur noch das Laub der Erdbeeren bis auf eine Handbreit zurückschneiden, damit sie wieder kräftig austreiben.
Jetzt Beete noch einmal neu bepflanzen
Jetzt werden auch wieder viele Beete frei. Nutzen Sie den Platz für Nachsaaten von Salat und der Pflanzung von Kohlrabi, Wirsing und Grünkohl. Wenn Sie einige Beete nicht mehr bestellen möchten, säen Sie dort am besten eine Gründüngung. Diese unterdrückt Unkräuter, wirkt gegen Verwehungen und Verschlämmung des Bodens und kann im Frühjahr eingearbeitet werden.
Zweijährige Sommerblumen säen
Im Ziergarten können bis Mitte Juli zweijährige Sommerblumen wie Goldlack, Bartnelken, Vergissmeinnicht oder Marienglockenblumen ausgesät werden. So haben sie genug Zeit bis zum Herbst, um gut anzuwachsen und kräftig zu werden.
Pflegeschnitt am Sommerflieder
Ab Juli zieht der Sommerflieder (Buddleja davidii) alle Blicke auf sich. Schneiden Sie verblühte, braune Rispen heraus, denn sie stören das Bild. Die Sträucher treiben so neue Seitentriebe, an denen sich sofort Blütenknospen entwickeln. Und die Blütezeit verlängert sich dadurch bis zum Frost.
Rhododendron nach der Blüte
Aus den verwelkten Blütenständen entwickeln sich jetzt die Samen. Damit die Kraft der Rhododendron-Büsche nicht in die Samenbildung fließt, sondern in das Wachstum, bricht man die Blütenstände aus. Aber bitte mit Fingerspitzengefühl: Brechen Sie niemals die frischen Triebspitzen mit ab, die direkt unter den Blütenständen sprießen. Deshalb nimmt man für diese Arbeit keine Schere. Damit die Sträucher kräftig wachsen, werden sie jetzt nochmal mit Rhododendrondünger versorgt und bei Trockenheit gut gewässert.
Rosen schneiden
Schneiden Sie bei den öfter blühenden Kletterrosen den Sommer über alle abgeblühten Triebe regelmäßig bis zu einem kräftigen Seitentrieb oder einer kräftigen Triebknospe zurück. Neue, noch nicht blühende Rosentriebe am Rankgerüst entlangziehen und – wenn nötig – anbinden.
Strauchrosen wie die Sorte ‚Westerland‘ (von Kordes), die im Sommer mehrmals blühen, tragen ihren Flor länger und üppiger, wenn man einzelne welke Blüten regelmäßig entfernt. Erst wenn der ganze Trieb verblüht ist, kürzt man diesen auf ein bis zwei Blätter ein. Am neuen Austrieb bilden sich dann weitere Blüten.
Wichtig: Beim Wässern sollte das Rosenlaub möglichst trocken bleiben.
Rückschnitt hält Lavendel in Form
Schneiden Sie nach der Blüte die Blütenstiele ab und bringen Sie die Pflanzen durch einen sanften Schnitt wieder in Form. In mildem Klima und bei stark wachsenden Lavendelbüschen kann man außerdem im April noch einmal die Triebe kräftig kappen, um ein buschiges Wachstum zu fördern.
Taglilien nach der Blüte schneiden
Bei Taglilien (Hemerocallis) handelt es sich meist um Hybriden. Sät sich eine aus, so wachsen ihre Nachkommen schwächer und blühen in anderen Farben. Um das zu verhindern, schneidet man Taglilien gleich nach der Blüte zurück, sodass sich keine Samen bilden können.
Zurückgeschnittene Stauden düngen
Einige Prachtstauden blühen ein zweites Mal in diesem Sommer, wenn sie gleich nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Bei Rittersporn, Berufkraut (Erigeron), Lupinen, Frauenmantel und Sommersalbei die Triebe dazu eine Handbreite über der Erde abschneiden. Gleich nach dem Rückschnitt kräftig wässern. Die Düngung ist wichtig. Denn wenn der Pflanze nach dem Rückschnitt Nährstoffe fehlen, wird sie immer schwächer.
Bei Skabiosen, Staudensonnenblumen, Sommermargeriten und Sonnenauge (Heliopsis) werden nur die abgeblühten Einzelblüten herausgeschnitten. Der Schnitt nach der Blüte unterbindet die Samenreife, fördert dadurch Wuchskraft und Lebensdauer der Staude.
Eure Gartenfachberaterin
Katrin Keiner