Rund um den Kleingarten

Was gibt es bei der Abfallentsorgung zu beachten ?

Die Entsorgung des Mülls aus dem Kleingarten erfolgt über den Hausmüll am Wohnort. Die illegale Entsorgung im Garten, z.B. durch Vergraben oder Verbrennen, in der Anlage oder, wie gut sichtbar, kurz hinter der Vereinsgrenze ist nicht nur eine Sauerei. Nach § 326 StGB ist illegale Abfallentsorgung unter Umständen eine Straftat und wird verfolgt.

Gartenabfälle dürfen ganzjährig nicht verbrannt werden. Die Entsorgung von Unkraut, durch Sporen und andere Schaderreger befallene Grünabfälle, sowie Baumschnitt u. ä. kann kostengünstig über der städtischen Abfallwirtschaft vorgenommen werden.

Bei der professionellen Kompostierung (z.B. in Kaditz) wird eine deutlich höhere Rottetemperatur erreicht, wobei der Großteil von Erregern abgetötet wird.

Ansonsten ist jeder Gartenfreund angehalten, eigene Komposter auf seiner Parzelle zu pflegen, um auch dem Boden genügend Nährstoffe zurückzuführen. Nicht umsonst nennt man den Kompost auch das Gold des Gärtners.

Weiterhin ist eine Entsorgung der Biotoiletten nur im geschlossenen Komposter gestattet, wobei eine Rottedauer von mindestens einem Jahr zu erfolgen hat. Die Verwertung des reifen Endproduktes sollte nur auf Zierflächen vorgenommen werden. Die Entleerung von Chemietoiletten darf prinzipiell nur über die dafür vorgesehenen Stellen erfolgen.

Was gibt es beim Mulchen zu beachten ?

Wenn vom Mulchen die Rede ist, gibt es oft Missverständnisse: Während die einen darunter das Mulchen des Rasens verstehen, denken die anderen an das Aufbringen von Grasschnitt im Gemüsebeet. Wir sprechen also von zwei verschiedenen Garten-Welten. Was ist in beiden gleich und was macht der Rasenschnitt im Gemüsebeet?

Ein Blick auf die Herkunft des Wortes bringt Aufklärung: „Mulchen“ kommt aus dem Englischen und hat hier verschiedene Wortbedeutungen: Zunächst schlicht und einfach „Bodendecke“, oder auch „Streu“. Ebenso aber „Dünger“. In der Landwirtschaft und im Gartenbau spricht man vom Mulchen, wenn man zerkleinerte Pflanzen oder auch ein anderes Material als lose oberste Bodenschicht aufbringt. Beim Rasen bedeutet das Mulchen eigentlich das gleiche: Fein zerkleinerte Pflanzen werden auf den Rasen aufgebracht. Am Rasen erledigt ein guter Mulch-Mäher gleich dreierlei: Er schneidet den Rasen, zerkleinert das Schnittgut und bringt es auch gleich wieder am Rasen auf. Wer nicht nur Rasenflächen, sondern auch Gemüsebeete hat, sollte regelmäßig einen Teil des Schnittguts auf den Beeten aufbringen. Idealerweise mulcht man mit getrocknetem Rasenschnitt und zwar in einer dünnen Schichte von maximal zwei Zentimetern. Wird der Rasenschnitt frisch oder zu dicht aufgebracht, kann er zu schimmeln beginnen. Das sollte nicht passieren. Schimmel hat im Gemüsebeet nichts verloren.

Was sind die Vorteile des Mulchs im Gemüsebeet? Mulch beschattet den Boden. Dadurch reduziert er die Verdunstung erheblich. Gerade im Sommer spart man so viel Gießwasser. Das Wasser bleibt dort, wo es hingehört: Bei den Pflanzenwurzeln. Da der gemulchte Boden schön feucht bleibt, ist er auch belebt. Regenwürmer und andere Bodenorganismen halten den Boden locker. Die Regenwürmer ziehen die Grashalme in die Erde, um sie zu verspeisen und hinterlassen gleich das „Schwarze Gold“: Ihren Regenwurmhumus, den besten Biodünger der Welt. So düngt die Mulchschicht auch die Beete. Im Sommer „verschwindet“ eine dünne Mulchschicht innerhalb von vier bis fünf Wochen: Dann ist sie bereits zum wertvollen Dünger fürs Gemüse geworden. Ein weiterer Vorteil des Mulchens ist, dass die Bodenoberfläche bei Regen nicht verschlämmen kann. Dadurch wird die Erde nicht verdichtet. Und schließlich reduziert der Mulch das Auflaufen von Unkräutern und damit auch den Aufwand beim Jäten.

Was sind gute Mulch-Materialien: (Getrockneter) Rasenschnitt ist ein ideales Mulch-Material, ebenso Heu (solange die Samen noch nicht reif sind), aber auch fein geschnittene Brennnessel- oder Beinwellblätter. Rindenmulch eignet sich nicht fürs Gemüse und darf nur auf Wegen oder bei Strauchbepflanzungen aufgebracht werden. Ebenso ist Vorsicht geboten, wenn man mit Flachsschäben oder Stroh mulcht. Sie enthalten kaum Stickstoff und entziehen beim Verrotten den Stickstoff dem Boden und damit den Pflanzen. Für mehrjährige Kräuter, Sträucher und Stauden eignen sich auch mineralische Substrate als Mulch: Etwa Kies, Lava-Steine oder Bims-Steine. Auch für Gefäße können diese Materialien verwendet werden. Für Beeren- und Obstgehölze eignen sich als Mulchschicht besonders gut die Siebreste aus dem Kompost oder auch Rindenmulch.

Sollte ich beim Gärtnern auf den Einsatz von Chemie verzichten?

Irgendjemand hat mal gesagt, dass der Kleingärtner der größte Umweltverschmutzer sei. Ich glaube, dass hiermit der unkontrollierte Einsatz der vielen Mittelchen gemeint ist, welcher man habhaft werden kann.

Ein Paradebeispiel ist Bi58. Einige nehmen es für Alles, obwohl es nur ein Pestizid, also ein Mittel gegen unliebsame Tierchen ist und nicht im Freien angewendet werden darf, sprich nur im (Gewächs-)Haus. Es macht keinen Unterschied zwischen Blattlaus oder Biene und hilft auch nicht gegen Mehltau oder Rosenrost und stinken tut´s obendrein. Auch wird gern mal Unkraut „weggespritzt“. Egal ob Salz, Essig, Glyphosathaltige Mittel oder andere Herbizide, diese Dinge sind im Kleingarten nur zulässig, wenn „anderweitig größerer Schaden nicht abzuwenden ist“. Zudem ist der Einsatz von Herbiziden nur auf sogenanntes Kulturland zulässig. Also kein Einsatz auf Wegen, Einfahrten, in der Nähe von Gewässern und Abwasser (Gullys) oder auch am Gartenzaun.

Also erst schauen was krankt, was stört, dann beraten lassen und nicht vergessen, die Packungsbeilage zu lesen. Viel hilft nicht immer viel, höchstens dem Hersteller oder Verkäufer. Und auch hier gilt, Vorbeugen ist besser als heilen.

Die Chemietoilette ist im Kleingarten nicht zulässig, da hier die Entsorgung nicht erfolgen kann. Der Einsatz von Komposttoiletten ist umstritten. Hier liegt der Grund vermutlich bei der EU. Die Fäkalien dürfen kompostiert werden, jedoch darf der Kompost nicht als solcher ausgebracht werden. Die Logik erschließt sich hier wohl nur Bürokraten, zumal das Verbringen von Gülle auf Feldern zur Erzeugung menschlicher Nahrung praktikabel ist. Also dichtes Sammelbecken für unsere Hinterlassenschaften und Entsorgen lassen. So entgeht man jeglichen umwelt-bürokratischen Konflikten.

Sind alle Anpflanzungen im Kleingarten erlaubt?

Hier sollte jeder Pächter sich die Rahmenkleingartenordnung durchlesen. Es hat schon seinen Grund, warum einige Pflanzen nicht in Kleingärten gestattet sind.

Es kann es sich dabei um die sogenannten invasiven Neophyten wie Staudenknöterich oder hornfrüchtiger Sauerklee handeln, welche sich zu sehr ausbreiten, keine heimischen Gegenspieler haben und somit nicht mehr ohne sehr großen Aufwand wieder zu entfernen sind. Ambrosia oder der Riesenbärenklau sind dazu noch gesundheitsschädlich.

Dann gibt es noch Pflanzen, welche Krankheiten auf unsere Kulturpflanzen übertragen. So gibt es den Wacholderrost, welcher im Frühjahr seine Sporen entlässt und diese unsere Birnen infiziert und als Birnengitterrost die Bäume schädigt. Im Gegensatz zum Birnbaum, welcher im Herbst die Blätter abwirft, bleibt der Wacholder infiziert. Da nicht alle Wacholder anfällig sind, es aber inzwischen unzählige Kreuzungen/Züchtungen gibt, sind prinzipiell alle Wacholderarten (Juniperus) verboten.

Ähnlich verhält es sich mit den fünfnadeligen Kiefern und den Johannisbeeren. Die starke Wuchskraft oder besser der unbändige Wille sich auszubreiten, sind Kriterien, um z.B. Bambus oder Chinaschilf zu verbieten. Eine solch bewachsene Fläche zu rekultivieren, sprich Bereinigen, kostet nicht nur Zeit und Muskelkraft.

Dann haben wir noch die Weiden, nicht nur die Korkenzieherweide wird inzwischen aus unseren Gärten verbannt. Hierfür ist ein Holzbohrer, der sogenannte Weidenbohrer verantwortlich. Ein nettes Tierchen, welches als Raupe ganz schönen Schaden anrichten kann, und das dann weiterführend nicht nur an der Weide.

Kommen wir zu Bäumen welche nicht in den Kleingarten gehören, weil sie einfach zu groß werden oder ihre Wurzeln mit der Zeit das Pflanzen von Obst oder Gemüse erschweren. Klar eine Thuja ist als Hecke schnell hochgewachsen, ein prima Sicht- und Staubschutz, doch nach ein paar Jahren sind Stamm und Wurzel zu mächtig und daher für Kleingärten ungeeignet. Warum sind keine hohen Wald- und Parkbäumen auf den Parzellen erlaubt? Hier sind die Beeinträchtigungen der kleingärtnerischen Nutzung das Problem.